Dieses Pfingstwochenende ging es mal wieder auf Reisen. Ziel war die Museumsinsel in Bünde, wo wir als Verein in Kooperation mit dem Imkerverein Bünde ein kleines Lager gehalten haben. Um 10 Uhr öffneten wir die Pforten und staunten nicht schlecht, wie viele Leute von nah und fern kamen. Berthold vom Wiehen war mit seinen Fechtern am „Waffenzelt“, wo nicht nur mit den Augen die Schwerter begutachten könnten, sondern man durfte „das Heft in die Hand nehmen“. Nicht umsonst ist unser Motto im Verein „Geschichte zum Anfassen“. So duften unter der Aufsicht und Einweisung von Berthold sich Paare gegenüberstehen und sich einen Schlagabtausch liefern. Unterstützt wurde er von dem Burgmann Friedrich Hagen, Die anderen Schauzelte waren aber genauso gut besucht wie die kleine Waffenkammer.
Besonderes Aufsehen erregte unser Scharfrichter Kasimir von Tingingen der mit allerhand orthopädischen Utensilien Leute von ihren weltlichen Leiden befreien kann, auch wenn man nach der Behandlung etwas gerädert sein könnte. Sollten die Wunden etwas tiefer sein (oder die orthopädische Behandlung etwas zu schmerzvoll) stand neben ihm Randolf der Feldarzt der Landsknechte, mit seiner beeindruckenden Sammlung von chirurgischem Werkzeug.
Etwas weiter Abseits des Platzes platzierte unser „Wolf“ von Loesnitz einen Schießstand, wo er Interessierten den Umgang mit der Armbrust näherbrachte, beobachtet von den wachsamen Augen von Johanna von Baerenbach. Da der Andrang am Schießstand groß war, unterstützte die beiden Wildhüter Georg vom Wolfswald mit seinem Sohn Maximilian. In der Mitte des Lagers stand Irmgard mit ihrer Spindel und ihrem Spinnrad. Irmgard erklärte den Besuchern wie die Verarbeitung von Wolle funktionierte, denn bis die Kleidung an den Mann oder Frau kommt, muss sie erst zu einem Faden gesponnen werden und dann zu einem fertigen Garn, um sie leichter weiterzuverarbeiten.
Auf der anderen Seite des Platzes gab es dann noch ein Zelt der Landsknechte,wie Simon von Falkendiek, Jens und Hektor,die dem Glücksspiel und kühlen Biers frönten und Geschichten über ihr Leben als Söldner erzählten. Die Rüstkammer, geführt vom Knappen Fabian erfreute sich ähnlicher Beliebtheit wie dem Waffenzelt. Hier vermittelte der Ritter in Ausbildung den Besuchern verschiedene Rüstgegenstände. Musikalisch würde der Markt von Henning dem Barden begleitet, der mit seinen Lauten das Lagervolk bezirzte. Die Bilanz des ersten Tages, nach dem die Pforten des Museums schlossen, waren heisere Mitglieder, leichte Sonnenbrände und gute Laune. Am Sonntag kamen gefühlt mehr Besucher auf das Museumsgelände als am Vortag und lauschten bei leichtem Regen unseren Worten und stellten Fragen rund um das Mittelalter.
Uns als Verein hat das Lagern sehr viel Spaß bereitet und wir wären wieder gerne dabei, ein großer Dank an dieser Stelle geht dem Museum Bünde, dem Imkerverein Bünde, sowie der Stadt Bünde für ihr Vertrauen und die Unterstützung, den vielen Helfern im Hintergrund, sowie unserer Marketenderin Martina. Schlussendlich noch ein Dank an das großartige Publikum aus Bünde und Umgebung!