„Der“ Wolf von der Loeßnitz und Johanna von Baerenbach
Wolf von der Loeßnitz ist ein freier Söldner zwischen 1230 -1250 der vorübergehend im Dienst des Markgrafen Heinrich des III. von Meißen steht. So ist er zurzeit abgestellt zum Schutz der Bewohner der Burg Stein bei Hartenstein. Söldner sind dafür bekannt, recht wortkarg und verschwiegen zu sein was teils der „Beruf“ mit sich gibt. Sie stehen und standen besonders im Mittelalter an vorderster Front und hielten, für den Höchstbietenden, den Kopf hin.
Aufgrund herausragender Leistung in der Position des Söldners, wird Wolf wann immer nötig, zum Schutz der Frau des Burgvogtes auf ihren Reisen als ihr Begleitschutz abgestellt. Seine bevorzugte Waffe dabei ist seine Armbrust, die auf Entfernung Räubern und Strauchdieben das Leben schwer macht.
Die Armbrust war im Mittelalter eine gefürchtete Waffe. Im Vergleich zum Bogen konnten angehende Schützen schnell an die Waffe gewöhnt und trainiert werden. So war sie besonders bei Städtern beliebt, die sogar Turniere und Wettbewerbe in der Stadt veranstalteten und so die ersten Schützengilden entstanden.
1139 wurde sie sogar in Europa zur Bekämpfung von Christen im zweiten lateranischen Konzil, welcher in Rom stattfand, durch den Papst verboten, da sie als „unritterliche „Waffe“ zählte. Gegen Heiden und Andersgläubige durfte sie allerdings weiterverwendet werden, was kriegstreibende Europäer nicht hinderte sie auch weiter gegen ihre Nachbarn und Kontrahenten einzusetzen so ist ironischerweise Richard Löwenherz, ein Befürworter der Armbrust, 1199 bei der Belagerung in Limoges, Frankreich, tödlich durch einen Bolzen verwundet worden.
Johanna von Baerenbach ist die edelfreie Frau des Burgvogtes der Burg Stein die sich um das Jahr 1249 auf der Reise zu ihrer Verwandtschaft macht. Da ihr Mann sich auf dem sechsten Kreuzzug befindet, der von 1248 bis 1254 dauert, wird sie von Wolf von der Loeßnitz einem dafür abgestellten Söldner begleitet.
Auf der Heimatburg ist ihre Aufgabe die Überwachung der alltäglichen Arbeiten in allen hauswirtschaftlichen Bereichen. Das schließt die Vorratshaltung, das Verköstigen der Burgbewohner organisieren von Abläufen, Arbeitsverteilung, bewirten und unterbringen von Gästen auf der Burg, Wäschepflege und kleine Wundversorgung ein. Ihr unterstehen die Mägde und Knechte. Sie selbst muss in der Lage sein in die einzelnen Bereiche einzuspringen und bei der Arbeit zu unterstützen und anzuleiten