Randolf der Feldarzt

Ich bin Randolf und bin in der Darstellung eines Feldarztes der Landsknechte.

Allgemein

Die Landsknechte entstanden zur Zeit der Deutschen Renaissance und waren von 1486-1560 die deutsche Antwort und Weiterentwicklung  der Schweizerischen „Reissläufer“ (im heutigen Sprachgebrauch: Reichsläufer). Sie sind der direkte Vorläufer der heutigen Infanterie moderner Armeen.  Die Entwicklung der Landsknechtheere war notwendig  geworden,aufgrund der katastrophalen Niederlage des burgundischen Feudalheeres unter „Karl dem Kühnen“ in der Schlacht bei Nancy 1477. Kaiser Maximilian I. war als Schwiegersohn der direkte Nachfolger von Karl dem Kühnen und entwickelte das Landsknechtheer so, wie es uns heute überliefert ist. Zur Ausbildung der Truppe wurden sowohl erfahrene Adlige als auch Kämpfer der schweizer Konföderation verpflichtet. 1487 Bildete Maximilians erster Kommandeur Graf Eitelfritz von Hohenzollern die ersten Landsknechteinheiten in den Straßen von Brügge aus. Einer der berühmtesten Kommandeure war der Adlige „Georg von Frundsberg“.

Die Rekrutierung als Landsknecht stellte damals einen wirtschaftlich sehr lukrativen Posten dar. Für die Zeit der Verpflichtung bekam der einfache Landsknecht 4 Gulden im Monat, das sind heutzutage knapp 2000€! Ein Bauer hatte seinerzeit ein Jahreseinkommen von 20 Gulden, also etwa 10.000€!!! Ein erfahrener Kämpfer konnte sich als Doppelsöldner anheuern lassen und bekam dann 8 Gulden! Söldner von zentraler Bedeutung wie z.B. Kapitäne (Heutzutage Hauptmann) als Fähnleinführer, der Quartiermeister der die Unterbringung organisieren musste, der Pfennigmeister, der die Soldzahlungen organisierte oder auch der Feldarzt bekamen den zehnfachen Sold eines einzelnen Söldners. Ein Obrist bekam das 20-fache eines Söldners. Der Zulauf zu den Rekrutierungen war in den späten Herbstmonaten und zwischen der Aussaat und der Ernte verständlicherweise  besonders hoch.

Meine Darstellung

Als Feldarzt brauchte man auch seinerzeit schon ein Studium. Dieses war seinerzeit auch schon sehr teuer, genauso wie heutzutage, nur musste man früher für die Ausbildung selbst bezahlen! Somit konnten sich diese Ausbildung nur reiche Adlige, Kaufleute oder Klöster leisten. Ich bin in meiner  Darstellung ein zweitgeborener Sohn eines deutschen Adligen, der seinen Erbteil erhalten hat um die Ausbildung zu finanzieren.  Nach meiner Ausbildung habe ich dann  unter anderem in Nürnberg  gearbeitet, bis ich dann in den Stab des Obristen der Landsknechte gegangen bin.

Als Aufgabe obliegt mir die Überwachung aller Ärzte in den Fähnleinen (Kompanien), Operationen auszuführen und dafür zu sorgen, das keine Epidemien ausbrechen.

Während die Chirurgie seinerzeit doch schon recht gut war, war es mit den Infektionen eher schlecht bestellt. Hier sollte es noch bis ins neunzehnte Jahrhundert dauern, bis mit Hilfe des Wissenschaftler  Alexander Fleming (1881-1955) das Penicillin als wirksames Mittel gefunden wurde.

Über mich

Nun noch etwas zu meiner Person, ich bin im Jahre 2012 durch eine eigene Party auf das Hobby erst richtig aufmerksam geworden.  In den darauffolgenden Jahren habe ich meinen Vereinskollegen Sascha kennengelernt, der auch die Landsknechtdarstellung betreibt. Im Jahre 2017 habe ich dann  als Gast das erste mal mit der „Corona Historica“ in Isselhorst bei Gütersloh gelagert. Ende 2017 bin ich dann in den Verein eingetreten und besitze seit 2019 mein eigenes Zelt!

Leider kann ich aus beruflichen Gründen, Wechseldienst, nicht regelmäßig das Fechten trainieren  und die Trainingsstätte ist auch räumlich sehr weit entfernt von mir, so das ich nach einer alternative in meiner Darstellung gesucht habe.

Hier kam mir mein eigentliches Berufsfeld sehr  gelegen. Da ich einen medizinischen Beruf ausübe ist es nicht mehr absolutes Neuland was  ich hier darstelle.  Und im Gegensatz zum Alltag gibt es hier keine DME`s/Pager, Telefone, Handys, Internet etc. Hier ist endlich mal Zeit aus dem Alltag auszusteigen, mit tollen Leuten, die zu Freunden geworden sind, eine schöne Zeit zu verbringen und Ruhe und Kraft zu schöpfen.

Randolf der Feldarzt